Österreich 18.12.2006: Prügelpolizisten zu Schreibtischarbeit verdonnert.

Als die Urteile der Disziplinarkommission im Folterfall Bakary J. publik wurden, war der Sturm an Protestreaktionen vorhersehbar. Die zu Geldstrafen verurteilten Prügelpolizisten dürfen wieder zurück in den Dienst – allerdings nicht zur Eliteeinheit WEGA.

Skandalös. “Ein unglaubliches Urteil” wettert Bakary-Anwalt Josef Phillip Bischof. Und spricht von einem vorweihnachtlichen Geschenk an die Polizisten und einer schönen Bescherung für den österreichischen Rechtsstaat. “Die Beamten sind billig davon ge-
kommen”, poltert Josef Phillip Bischof, “was muss noch alles passieren, damit in Österreich ein Polizist entlassen wird?”

Heftige Kritik hagelt es auch von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, dessen Generalsekretär Heinz Patzelt die Disziplinarkommission in Frage stellt: “Die Selbstreinigung kann nicht funktionieren”.

Versetzung. Aber nicht nur von außen wird scharf geschossen, auch innerhalb des Polizeiapparates herrscht über die Milde im Bakary J.-Fall geteilte Meinung. Unmittelbar reagierte Generalmajor Karl Mahrer, der die Beamten in den Innendienst versetzen ließ.

Wie sich in weiterer Folge zeigte, bewirkte die Kritik doch Entlassungen.