Presse 29.07.2010: Tierschützer-Prozess ufert aus, Gutachten wackeln.

Das „Mafia-Verfahren“ verzeichnet schon Tag 39. Irgendwo, irgendwer, irgendwann. Klar ist: Dieser Anklagepunkt ist insofern untypisch, da die gegen alle 13 Tierschützer erhobene An-
klage auf Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation lautet. Insofern ist das gesamte Verfahren massiver Kritik ausgesetzt. Die Anwendung dieses vage formulierten Paragrafen (§278a Strafgesetzbuch) war eigentlich zur Zerschlagung von Mafia-Strukturen (Drogen-
schmuggler, Menschenhändler) gedacht.

Der Staatsanwalt wirft den 13 Angeklagten eine „Doppelstrategie“ vor, einerseits hätten sie offiziell Tierschutz-Kundgebungen organisiert, parallel dazu würden sie hinter Anschlägen, etwa auf Textilketten, die Pelze verkaufen, stecken.

Verteidiger Mag. Josef Phillip Bischof: “Sie waren ein bisschen zu laut, sie waren ein bisschen zu aktionistisch, aber wo ist da die Mafia?”