Kurier 28.11.2008: Mordprozess. Tod einer Striptease-Tänzerin.

Ein 31-jähriger soll seine Freundin in Prag erschlagen haben. Der Mann bestreitet die Tat.

War es ein heftiger Streit, der mit Mord endete? Oder das Werk eines Psychopathen? Für S. war “sonnenklar”, dass der französische Musiker, “Ernst gemacht” hatte. Dieser soll X. schon vorher mit dem Umbringen bedroht haben, wenn sie ihm nicht treu sei. Auch eine Kollegin der Tänzerin bestätigt dies der tschechischen Polizei. “X. hatte Angst, das ihr Telefon abgehört wird. Sie hat sich ein neues Handy zugelegt und das Türschloss ausge-
tauscht”, sagt S.

Die Richterin berichtete, dass sie drei Mal erfolglos per Interpol versucht habe, den Musiker ausfindig zu machen. “Auf YouTube ist er zu finden, für die Polizei offenbar nicht”, mokiert sich Anwalt Mag. Josef Phillip Bischof.

Ein Mordprozess, der zeigt, wie wesentlich Ermittlungen in alle Richtungen sind: ein fran-
zösischer Musiker, der im Verfahren aufgrund belastender Ermittlungsergebnisse eine wesentliche Rolle spielen hätte können, taucht ab und wird offensichtlich nicht einmal gesucht, weil sich die tschechische Kriminalpolizei ersichtlich und einseitig auf S. als Täter festgelegt hatte.