Kronen Zeitung 13.07.2010: Kampf für die Ehre des Glaubens bis zum „letzten Tropfen Blut”.

„Für die Ehre meines Glaubens würde ich den letzten Blutstropfen geben!” Diese Aussage eines der Angeklagten zitiert der Staatsanwalt am Beginn seines Plädoyers im spektaku-
lären Prozess um den Mordanschlag in einem Wiener Tempel. Der, wie der Ankläger sagt, ein „zielgerichtetes, geplantes Attentat” war, ausgeführt von sechs radikalen Sikhs. Ihr angebliches Movit: Sie wollten den Auftritt von zwei Gurus, also spirituellen Lehrern, bei einer Gebetsfeier verhindern. Die sechs Angeklagten bekennen sich alle nicht schuldig.

Der Hauptangeklagte beruft sich auf Erinnerungslücken. Laut medizinischem Gutachten erlitt er tatsächlich bei der den Schüssen folgenden wilden Schlägerei schwere Kopfver-
letzungen, durch die sich die Erinnerungslücken erklären lassen.

Verteidiger Mag. Josef Phillip Bischof stellt prinzipiell klar: „Mein Mandant wollte niemanden töten”.